Martijn Schaaper im Interview über den menschlichen Körper

Ein Körper passt sich nahtlos an

Martijn Schaaper, CEO von Rollz International, teilt seine Gedanken über die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers, die Bedeutung eines guten Produktdesigns, den Wert täglicher Aktivität und Bewegung und mehr über den Körper.

Ein Körper ist eine geölte Maschine. Manchmal könnte man meinen, dies sei nicht der Fall, zum Beispiel beim Aufstehen, nachdem man lange in der gleichen Position gesessen hat. Doch ein Körper ist unfassbar effizient und arbeitet wie geölt mit sich selbst in Einklang. Nehmen sie meine Tochter als Beispiel: einer ihrer Füße dreht sich beim Laufen nach innen. Man könnte auf die Idee kommen, diesen begradigen lassen zu wollen, weil das „besser“ wäre. Ihr Körper hat hingegen auf effiziente Weise dafür gesorgt, dass sie ohne Beschwerden durchs Leben geht. Ein Eingreifen in diesen Prozess würde höchstwahrscheinlich zu Beschwerden führen, da es das Zusammenspiel des Körpers stören würde. Und das will man nicht.

Es geht immer darum, dem Körper so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu geben. Man muss ihn so wenig wie möglich fixieren. Das sollte man eigentlich bei allen Arten von Utensilien sehen, die der Körper gebrauchen muss. Die Computermaus wurde einst ohne Berücksichtigung der natürlichen Haltung der Hand und Handgelenke entwickelt. Sie fixiert die Gelenke von der Hand bis hoch zur Schulter mit allen Beschwerden, die damit einhergehen: ein Mausarm. Ein Mausarm ist eine direkte Folge von Fixierung. Haben Sie Beschwerden? Diese sind oft auf Unterbelastung und Fixierung zurückzuführen. Manchmal kann eine Fixierung jedoch auch notwendig sein, um sich so viel wie möglich zu bewegen. Jemand mit einer Wirbelsäulenverletzung kann davon profitieren, die Hüften und den unteren Rücken so zu fixieren, dass andere Körperteile wieder so gut wie möglich bewegt werden können. Dann dient Fixierung einem guten Zweck.

Ein Körper verschleißt nicht, zumindest nicht von selbst.

Überbelastung kann jedoch zu Beschwerden führen. Dann macht man nämlich etwas kaputt. Bei Belastung macht man den Körper stärker, bei Unterbelastung macht man ihn schlapper. Dann hat man wieder das Risiko von Überbelastung. Die Belastung von Hüften und Knien macht diese stärker. Bei normaler Belastung kann dies nie zu Verschleiß führen.

Ein Körper bekommt meist Beschwerden in der Richtung, in der er nicht trainiert oder gebraucht wird. Die Beschwerden sind daher ein signal sich selbst und speziell den Teil des Körpers, der ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht, zu bewegen. Das ist immer unser Ausgangspunkt beim Entwerfen von Produkten. Benutze, gebrauche und trainiere den Körper so viel wie möglich in seiner Gesamtheit. Dann können Sie sich auch weiterhin maximal bewegen, es entstehen keine neuen Beschwerden, und Ihr Körper baut Stärke und Belastbarkeit auf und bleibt eine gut geölte Maschine. Auf seine eigene, natürlche art und weise.


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